Evangelische Kirche: 6. Dezember
Ambrosius Blarer wurde 1492 in Konstanz geboren. Er begann 1505 in Tübingen zu studieren, brach dann aber das Studium ab und ging 1510 in das Benediktinerkloster Alpirsbach. Hier blieb er einige Zeit, kehrte dann zum Studium nach Tübingen zurück und lernte hier Melanchthon kennen. 1513 wurde er Magister, ging nach Alpirsbach zurück, da ihn die Stille des Klosters anzog und wurde 1515 Mönch. Schon nach kurzer Zeit wurde er zum Prior gewählt. Er stand mit Melanchthon im Briefwechsel und sein Bruder Thomas, der in Wittenberg studierte, sandte ihm Luthers Schriften. Ambrosius gab die neue Lehre in Predigten und Lesungen im Kloster weiter und wurde deshalb seiner Ämter enthoben. Er verließ 1522 heimlich das Kloster und kehrte nach Konstanz zurück. Hier studierte er für sich und stand in Briefwechsel mit Zwingli und Oekolampad. 1525 begann er auf Bitten der Bevölkerung am Münster zu predigen. Mit seinem Bruder Thomas, der Bürgermeister von Konstanz war und seinem Vetter Johannes Zwick führte er die Reformation in Konstanz durch. 1528 lernte er Martin Bucer kennen, der ihn theologisch beeinflusste und mit dem Blarer eng befreundet war. 1528 bis 1533 wurde Blarer aufgetragen, auch in anderen Bereichen Württembergs die Reformation einzuführen. 1534 erhielt er den Auftrag, gemeinsam mit Erhard Schnepf die evangelische Kirche neu zu ordnen. Nach dem Interim von 1548 konnte Blarer nicht in Konstanz bleiben. Er ging mit seiner Familie in das Thurgau, mußte aber 1549 nach Winterthur fliehen. Dort diente er von 1551 bis 1559 als Pfarrer. Er starb am 6.12.1564 in Winterthur. Blarer stand theologisch zwischen Luther und Zwingli. Er war nach Luther wohl der größten Dichter der Reformationszeit. Im EG finden sich seine Texte noch in EG 127 und 244 (im EKG auch 281).
Reformation in Konstanz (mit einer Biographie von Ambrosius Blarer) |
