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Ökumenischer Namenkalender
Erhard Schnepf


Evangelische Kirche: 1. November

Erhard Schnepf (oder Schnepff) wurde am 1.11.1495 in Heilbronn geboren. Er studierte in Heidelberg Theologie und hörte hier vielleicht - wie Johannes Brenz und Martin Bucer - die Disputation Luthers über die Rechtfertigung. Er wurde überzeugter und aktiver Anhänger Luthers und wirkte ab 1520 als evangelischer Prediger. Der Landgraf von Hessen berief ihn an die Universität Marburg und zu seinem Berater auf den Reichstagen in Speyer und Augsburg. In Nassau (ab 1525) und Hessen (ab 1527) führte Schnepf die Reformation ein. 1534 wurde Schnepf nach Württemberg berufen, um hier die Kirche gemeinsam mit Ambrosius Blarer neu zu ordnen. Der Lutheraner Schnepf geriet mehrmals mit dem eher reformiert gesinnten Blarer aneinander. Die heftigste Auseinandersetzung auf dem Uracher »Götzentag« verlor Schnepf: Der Herzog erließ ein Bilderverbot, das die Schwaben viele wertvolle Kunstwerke gekostet hat. Letztlich konnte Schnepf aber in der Kirchenordnung von 1536 ein gemäßigtes Luthertum durchsetzen, das auch heute noch die württembergische Kirche prägt. Als diese Kirchenordnung nach dem Schmalkaldischen Krieg vorübergehend aufgehoben wurde, ging Schnepf 1548 an die Universität Jena. Hier schloß er sich den Gnesiolutheranern an (Nikolaus von Amsdorf). In mehreren Streitgesprächen, in denen die Spaltung des Luthertums deutlich wurde, verfeindete sich Schnepf mit Johannes Brenz und seinem Lieblingsschüler Jakob Andreä. Er starb in Jena am 1.11.1558.

Schnepf war vermutlich Verfasser der württembergischen Eheordnung von 1536.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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