Anglikanische Kirche: 16. September
Edward Bouverie wurde am 22.8.1800 in Pusey (Berkshire) geboren. Er ging in Eton zur Schule und studierte in Oxford. 1823 wurde er Fellow am Oriel College in Oxford und enger Freund von John Keble und John Henry Newman, die ebenfalls Fellows waren. Er erwarb den Doktortitel und ging dann nach Deutschland, um hier die protestantische Bibelkritik kennenzulernen. Er studierte in Göttingen bei Eichhorn, dann in Berlin bei Tholuck, Schleiermacher und Neander. Bei einem zweiten Deutschlandaufenthalt studierte er vor allem orientalische Sprachen. 1827 kehrte er nach England zurück und schrieb sein erstes Buch, in dem er die Ursachen für den deutschen Rationalismus darlegte und vor der Gefahr für die anglikanische Kirche warnte. Sein Buch wurde weitgehend mißverstanden und Pusey für einen Rationalisten gehalten. 1828 wurde Pusey Professor für Hebräisch in Ocford, er wurde zum Priester an der Christ-Church-Kathedrale geweiht und er heiratete.
1833 entstand die Oxford-Bewegung, die auch als Puseyismus bezeichnet wurde, da Pusey bekannter und angesehener war als die eigentlichen Initiatoren Newman und Keble. 1835 und 1836 schrieb Pusey mehrere bedeutende Traktate der Oxford-Bewegung. Sein wohl bedeutendstes Werk ist die Übersetzung der Schriften der Kirchenväter. Pusey wurde mehrmals als Häretiker angeklagt und zwei Jahre als Professor suspendiert. Er blieb in der anglikanischen Kriche, während viele andere Mitglieder der Oxford-Bewegung zur römisch-katholischen Kirche übertraten. Pusey versuchte alte kirchliche Traditionen in der anglikanischen Kirche wiederzubeleben, die Bildung der hochkirchlichen Bewegung aus der Oxfordbewegung beruht weitgehend auf seinem Werk. Pusey setzte sich auch für eine Erneuerung und Bildung anglikanischer Orden ein. Er starb am 16.9. 1882 in Ascot Priory.
Umfangreiche Biographie (englisch) - Teil 2
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