Orthodoxe Kirche: 4. März
Gerasimos aus Lykien war schon in seiner Jugend für seine Frömmigkeit bekannt. Er wurde Mönch und ging als Einsiedler in die thebaische Wüste. Um 450 zog er weiter nach Palästina und gründete am Jordan ein Kloster. Gerasimos hing dem von Eutychius und Dioskur verkündeten Monophysitismus an, ließ sich aber von Euthymios zum rechten (orthodoxen) Glauben führen. In seinem Kloster führte Gerasimos eine strenge asketisch ausgerichtete Regel ein: Die Mönche lebten an 5 Tagen in der Woche alleine in ihren Zellen bei Wasser, Wurzeln und Brot. Samstags und Sonntags feierten sie gemeinsam die göttliche Liturgie und kehrten dann mit der Wochenration Nahrung in ihre Zellen zurück. Die Zellen enthielten lediglich eine Schlafmatte, die Türen durften nicht verschlossen werden. Gerasimos selber ging während der großen Fastenzeit mit seinem Lieblingsschüler Kyriakos in die Wildnis und fastete bis zur Osternachtfeier. Dabei wurde er auch von einem zahmen Löwen begleitet, dem er einen Splitter entfernt hatte. Gerasimos starb friedlich in seinem Kloster, der Löwe starb ebenfalls und wurde neben ihm beerdigt. Die erstmals um 600 erzählte Löwenlegende wird auch von Hieronymus und Simonides erzählt. Der Löwe ist auf Bildern auch Symbol für das Wüstenleben.
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