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Ökumenischer Namenkalender
Barlaam und Josaphat (Joasaph)


Orthodoxe Kirche: 26. August oder 19. November
Katholische Kirche: 27. November

Barlaam und JosaphatDie Geschichte von Barlaam und Josaphat wird Johannes von Damaskus zugeschrieben. Sie war im Mittelalter eine beliebte Quelle für wandernde Mönche und christliche Schriftsteller, da sie menschliche Grundwahrheiten anschaulich darstellt.

Nachdem Apostel Thomas in Indien viele Menschen zum Christentum bekehrt hatte, verfolgte der indische König Abenner im 3./4. Jahrhundert die Christen. Dem König war geweissagt worden, sein Sohn Joasaph würde Christ werden. Um dies zu verhindern, wurde Joasaph von der Umwelt ferngehalten. Dennoch gelang es dem Einsiedler Barlaam aus Senaar - als Kaufmann verkleidet - zu ihm zu kommen und ihn zu bekehren. Joasaph verzichtete auf den Thron und lebte mit Barlaam als Einsiedler. Auch der Vater wurde später Christ und ging in eine Einsiedelei.

Der heute übliche Name Josaphat (Joseph) ist eine Verbalhornung des Namens Joasaph. Dieser Name wiederum geht auf das persische Budasif = Bodhisattva zurück. Tatsächlich ist die Geschichte von Barlaam und Josaphat eine christianiserte Buddha-Legende, die vermutlich im 7. Jahrhundert von einem Mönch des Sabbas-Klosters bei Jerusalem aufgeschrieben wurde. Die Legende wurde auch in andere Religionen übertragen (z. B. die jüdische Erzählung Ben ha-Melekh ve ha-Nazir = der Sohn des Königs und der Heilige).

In der katholischen Kirche liegt der Gedenktag der beiden Heiligen am 27.11., in der griechisch-orthodoxen Kirche am 26.8. (auch nur Joasaph) und in der russisch-orthodoxen Kirche am 19.11.

Barlaam and Ioasaph by St. John Damascene
Die Verbreitung der Legende
Holzschnitte aus dem Legendenroman "Barlaam und Josaphat" des Rudolf von Ems


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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