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Ikonoklasmus/Bilderstreit |
Ausgehend von dem Glaubensbekennnis des Konzils von Chalcedon entstand in der Ostkirche ein Streit, ob Christus auf Ikonen dargestellt werden dürfe. Die Bildergegner argumentierten unter dem Einfluß der islamischen Lehre der Unverfügbarkeit Gottes, Christus als wahrer Gott sei nicht darstellbar und eine Ikone betone die Menschlichkeit Christi zu stark. Die Verfechter der Ikonen argumentierten dagegen, daß der Geist Gottes die bildliche Darstellung durchdringe. 726 verbot Kaiser Leo III. die Ikonen und befahl ihre Vernichtung in allen Kirchen und Klöstern. Das Verbot wurde von dem Konzil 754 bestätigt. Der Streit zwischen den Ikonodulen (Bilderverehrer) und den Ikonoklasten (Bilderstürmer) dauerte über 100 Jahre und nahm oft blutige Züge an. Es gab aber auch ruhige Phasen. So ließ das von Kaiserin Irene einberufene Konzil von Nicaea 787 die Bilderverehrung zu. Unter Leo V. (813-820) begann ein neuer Bildersturm, der unter Kaiser Theophilos (829-843) in voller Häerte entbrannte. Seine Witwe, Kaiserin Theodora machte dem Bildersturm 843 ein Ende. Nun konnte sich die Ikonenmalerei in der Ostkirche ausbreiten, während die Westkirche eigene Stile entwickelte. Dem Sieg der Bilderverehrer gedenkt die Ostkirche am 1. Fastensonntag, dem Sonntag der Orthodoxie (siehe Ikone). |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 15-10-30 |