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Ökumenischer Namenkalender
Johannes Hus


Evangelische Kirche: 6. Juli

Hus wurde um 1370 in Tschechien geboren. Er war ein Anhänger Wyclifs und predigte unerschrocken das Evangelium. Er fand breite Unterstützung in der Bevölkerung und bei König Wenzel. Dadurch verbanden sich das Streben nach einer Reform der Kirche mit dem starken tschechischen Nationalbewußtsein. Als der Papst durch einen großen Ablaß Geld für einen Kriegszug des Vatikans einholen wollte, erhob Hus seine Stimme gegen den Ablaß. In seiner Schrift 'De ecclesia' kündigte er der Kirche den Gehorsam. Der Papst verhängte den Bann über ihn, aber er fand weiter breite Unterstützung in der Bevölkerung und übte deshalb sein Amt an der Bethlehemskirche in Prag auch nach der Verhängung des Bannes aus. Erst als der Bann über die ganze Stadt ausgesprochen wurde, verließ Hus Prag und zog sich nach Südböhmen zurück. Hier übersetzte er die Bibel in die Volkssprache. Seine Anhänger feierten indessen das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Der deutsche König Siegmund, designierter Erbe Böhmens, wollte die Parteien versöhnen. Er drang deshalb in Hus, zum Konstanzer Konzil zu reisen und sicherte ihm sicheres Geleit zu. Hus wurde dort sofort verhaftet. Als Siegmund seine Freilassung forderte, drohten die Konzilsteilnehmer mit der Abreise. Der König gab nach, um das Konzil zu retten. Hus weigerte sich zu widerrufen und wurde daraufhin am 6.7.1415 verbrannt. 1420 begannen die Anhänger von Hus die Hussitenkriege. 1433 konnten sie auf dem Konzil von Basel einen Teilerfolg erringen: ihnen wurde die Komminikation in beiderlei Gestalt zugestanden. Nach dem Beginn der Reformation wechselten einige Hussiten zu den Lutheranern, andere bildeten die Böhmische Brüderkirche, die später in der Herrnhuter Gemeine aufging. 1990 bedauerte Papst Johannes Paul II. den grausamen Tod von Johannes Hus.

Biographie von Radio Prag


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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