Titelseite Einleitung Kalender Suche nach Tagen Suche nach Namen Menue
 


Ökumenischer Namenkalender
Johannes Bonaventura


Katholische, Anglikanische und Evangelische Kirche: 15. Juli

Giovanni Fidanza wurde um 1221 in der Nähe von Viterbo (Latium/Italien) geboren. Franziskus von Assisi soll dem fünfjährigen den Namen Bonaventura (glückliches Ereignis) gegeben haben. Vielleicht als Jugendlicher, vielleicht auch erst 1243 trat Bonaventura in den Orden der Franziskaner ein. Er studierte von 1236 bis 1242 an der Pariser Hochschule, wurde 1256 Doktor und 1257 gemeinsam mit Thomas von Aquin Professor an der Pariser Sorbonne. Bonaventura setzte sich mit der auf Aristoteles basierenden Scholastik auseinander, der herrschenden Lehrmeinung seiner Zeit. Anders als die Scholastiker versuchte er aber nicht, Gott allein mit dem Verstand zu erfassen und zu beweisen, sondern auch das gottsuchende Gemüt anzusprechen. So lehrte er, daß die Philosophie nur auf den unteren Stufen der Leiter zu Gott helfen könne. Gott nahe komme man nur durch die Betrachtung der heiligen Schrift.

1257 wurde Bonaventura General des Franziskanerordens. Er leitete den Orden 17 Jahre lang von Paris aus. Es gelang ihm die drohende Spaltung des Ordens - ausgelöst durch die Frage, wie streng die Armutsverpflichtung zu befolgen sei - zu verhindern. 1273 bereitete er das Konzil von Lyon vor, dem er auch vorstand. Kurz vor Ende des Konzils starb er am 15.7.1274. Er ist der letzte Kirchenlehrer der alten Kirche und steht als 'Doctor seraphicus' zwischen dem 'Doctor angelicus' Thomas von Aquin und dem 'Pater seraphicus' Franz von Assisi. Die Spaltung der Franziskaner wurde 1517 durch Papst Leo X. vollzogen. Heute gibt es drei franziskanische Orden - neben die Franziskanern und den Minoriten die aus diesen hervorgegangenen Kapuziner.

Kurze Geschichte der Franziskanerorden


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

Haftungsausschluss