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Ökumenischer Namenkalender
Gottfried Arnold


Evangelische Kirche: 30. Mai

Gottfried Arnold wurde am 5.9.1660 in Annaberg (Erzgebirge) geboren. Nach dem Studium der Theologie an der orthodox geprägten Universität Wittenberg konnte er sich nicht zur Übernahme eines Amtes entschließen. Er lernte Spener kennen, orientierte sich an der Urgemeinde und wandte sich der Mystik zu. Durch Vermittlung Speners wurde er Hauslehrer in Dresden (1689-1693) und Quedlinburg (1693-1696). Hier schloß er sich radikalpietistischen Kreisen an, die besonders von Jakob Böhme beeinflußt waren. Sein Buch "Erste Liebe", das 1696 erschien, brachte ihm 1697 eine Professur an der pietistisch geprägten Universität Gießen ein. Aber auch dieser Ort erschien ihm zu weltlich, er gab die Stelle schon nach einem Semester auf und ging nach Quedlinburg zurück. Hier lebte er zurückgezogen als Privatgelehrter und schrieb zahlreiche Gedichte und Lieder. 1699 erschien der erste Band seiner "Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie", in der er darlegte, daß die Wahrheit am ehesten bei den von der Kirche Verfolgten zu finden sei. Er veröffentlichte zahlreiche weitere Werke, die oftmals die großen Kirchen angriffen und auch bei Pietisten auf Ablehnung stießen. In seinem Werk "Das Geheimnis der göttlichen Sophia" (1700) legte er dar, daß nur in der Ehelosigkeit die wahre Vereinigung mit der göttlichen Weisheit möglich sei. Sein Suchen nach Gott führte ihn dann aber anscheinend zu der Erkenntnis, daß man nur in der Kirche für die Kirche arbeiten könne. Er heiratete überraschend 1701 und übernahm 1702 ein kirchliches Amt. Er mußte 1705 wegen zahlreicher Anfeindungen sein Amt verlassen und kam schließlich 1707 nach Perleberg. Als preußische Soldatenwerber in die Kirche eindrangen und einige junge Männer vom Altar wegrissen, gab dies dem durch Krankheit geschwächten Arnold den Todesstoß: Er starb drei Tage nach der Tat am 30.5.1714. Arnold schrieb den Text zu EG 308 "O Durchbrecher aller Banden".


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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