Evangelische Kirche: 30. Juli
August Vilmar wurde am 21.11.1880 in Solz (Kurhessen) geboren. Er studierte Theologie in Marburg, konnte sich aber mit den herrschenden theologischen Strömungen nicht anfreunden. So wurde er nach einer dreijährigen Hauslehrertätigkeit Lehrer und Direktor verschiedener Schulen in Hessen. Bei der Vorbereitung der Gedenkfeier für die Confessio Augustana 1830 wurde ihm deutlich, wie wichtig dieses Bekenntnis für die lutherische Kirche ist. Von 1831 an betätigte sich Vilmar in der Politik. Er ordnete das Schulwesen neu und reformierte insbesondere das hessische Gymnasium. In der Revolutionszeit ab 1848 stellte er sich gegen Bestrebungen, Religion und Kultus abzuschaffen. 1851 wurde er Stellvertreter des hessischen Generalsuperintendenten und verwaltete die hessische Kirche. Nach dem Tod des Geralsuperintendenten 1855 wählten die Pfarrer Vilmar zu seinem Nachfolger, der Kurfürst mochte aber die Wahl nicht bestätigen, sondern gab Vilmar eine Professorenstelle in Marburg. Hier lehrte Vilmar bis zu seinem Tod am 30.7.1868. Er schrieb zahlreiche grundlegende Werke, die über seine Zeit hinausweisen. Er verkündete die Botschaft von der Kirche für Menschen, die angesichts der radikalen Verweltlichung das Wesen der Kirche gar nicht mehr erkennen können, also auch für Menschen unserer Tage.
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