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Orthodoxe Kirche: 12. Oktober und 11. November Katholische, Anglikanische und Evangelische Kirche: 11. November | |
Vinzenz von Lerins und Martin von Tours Ikonenzentrum Saweljew |
Mit dem Martinstag verbindet sich bis heute ein reiches Brauchtum, auch in evangelischen Gemeinden. Martin wurde um 316 in Ungarn geboren. Er war kein Christ, wurde - wohl gegen seinen Willen - Soldat und diente als Offizier in einer Reiterlegion im nördlichen Gallien. Hier teilte er in einer Winternacht vor den Toren von Amiens mit einem frierenden Bettler seinen Mantel. Die Legende berichtet, in der folgenden Nacht sei ihm Christus erschienen. Martin ließ sich taufen und zog nach Beendigung seiner Dienstzeit als Einsiedler auf eine Insel bei Genua. Als Hilarius von Poitiers nach Gallien zurückkehrte, folgte ihm Martin und gründete bei Poitiers ein Kloster (das erste in Gallien und vermutlich das erste Kloster des Abendlandes). 372 wurde Martin zum Bischof von Tours gewählt. Er wünschte dieses Amt nicht und behielt seine asketische Lebensweise bei. Er lebte in einer Einsiedelei vor der Stadt, aus der sich das Kloster Marmoutiers entwickelte. 30 Jahre lang zog Martin durch seine Diözese, verkündete den Glauben, sorgte für die Armen und Unterdrückten und hieß deshalb Bischof der Armut und der Armen. Seine Liebe ging so weit, daß er sich weigerte, einen aufsässigen Priester aus dem Amt zu weisen, weil Jesus den Judas ja auch nicht verjagt habe. Dieser Priester - Brictius - wurde nach dem Tode Martins (397) sein Nachfolger als Bischof. Er errichtete die erste Kapelle über dem Grab Martins. Später erbaute Gregor von Tours eine Kirche, die bis heute Wallfahrtsort ist. |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 04-10-14 |