Titelseite Einleitung Kalender Suche nach Tagen Suche nach Namen Menue
 


Ökumenischer Namenkalender
Leo der Große


Orthodoxe Kirche: 18. Februar
Katholische, Angikanische und Evangelische Kirche: 10. November

Von Leos Herkunft ist wenig bekannt. Er stammte wohl aus der Toskana. Bereits als Diakon (unter Coelestin I.) war er angesehen, besonders wegen seiner Fähigkeit, Streitigkeiten zu schlichten. 440 wurde er von dem römischen Volk zum Bischof gewählt. Bereits bei seinem Amtsantritt beanspruchte er den Primat des römischen Bischofs über die ganze Kirche. Er bezog sich dabei auf Matth. 16, 16-19 und sah sich als Nachfolger Petri. Dabei wird aus seinem ganzen Leben deutlich, daß er von der Wahrheit und Richtigkeit seiner Lehre überzeugt war. Der Zerfall der weltlichen Herrschaft und die in den Mittelmeerraum schwappende Völkerwanderung begünstigten die Durchsetzung seines Anspruchs. 451 konnte er Attila zum Rückzug aus Italien bewegen, in seinen Verhandlungen mit Geiserich 456 konnte er lediglich die Zerstörung Roms abwenden, nicht aber die Plünderung.

Leo versuchte auch die Lehrstreitigkeiten mit der Ostkirche durch die Formel "wahrer Mensch und wahrer Gott" zu beenden. Mit dieser Formel, die er 449 dem Patriarchen Flavian in einer "dogmatischen Epistel" übermittelte, wandte er sich auch gegen manche Irrlehren (Monophysiten, Manichäer und Pelagianer). Die Synode von Ephesus 449, die den Monophysitismus zur Lehre erhob, wurde von ihm als "Räubersynode" verdammt. Das von ihm einberufene Konzil in Chalcedon (451) nahm seine Formel an, dennoch mißlang die Vereinigung mit der Ostkirche, denn das Konzil verabschiedete neben 27 kirchenrechtlichen Vorschriften, die auch von Rom anerkannt wurden, einen 28. Satz, der den Patriarchen von Konstantinopel dem Papst gleichstellte (vgl. Anatolios). Leo starb am 10. November 461. Er wurde als erster Papst im Petersdom beigesetzt.

Die dogmatische Epistel


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
top

Haftungsausschluss